oder: Das Wunder der Einheit in Liebe
Die Wege des Abschieds und der Trauer nach dem Tod eines nahen und geliebten Menschen entfalten sich in individuellen Prozessen, die sich mäandernd durch unser weiteres Leben ziehen. Wir brauchen immer wieder aufs Neue Mut, den mit ihnen verbundenen Gedanken und Gefühlen Raum zu geben, in dem sie gesehen und gefühlt und letzlich verwandelt werden können. So kann es vielleicht nach und nach gelingen, dass aus dem Unfassbaren des Todes eine Wirklichkeit erwächst, mit der es uns möglich ist, weiter zu leben.
Abschieds- und Trauerfeiern sind besonders kraftvolle Räume, in denen wir wichtige Schritte auf dem Weg des Abschieds, in der Gemeinschaft all jener Menschen zusammen setzen können, die mit dem Verstorbenen verbunden waren. Der Ritus der Beerdigung oder Beisetzung der Urne bekräftigt noch mal die Bereitschaft den Verstorbenen in seiner diesseitigen Präsenz loszulassen … und sich für eine neue Präsenz zu öffnen.
Durch die Maßnahmen, die zurzeit ergriffen werden, um die Verbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen sind Abschieds- und Trauerfeiern oft leider nur im kleinen Kreis möglich. Das ist unendlich traurig, weil die Präsenz der Gemeinschaft der Menschen, die mit uns in der Trauer verbunden sind, sehr unterstützend wahrgenommen werden kann. Außerdem verlieren jene, die in der Zeit der Krankheit und des Todes und einer eventuellen Aufbahrung nicht so nah waren, eine wertvolle Möglichkeit die/den Verstorbene/n noch einmal zu würdigen, zu erinnern und persönlich Abschied zu nehmen.
Wie bei jedem Verlust haben wir auch hier die Entscheidungsmöglichkeit, in der Trauer über das Verlorene zu verharren oder kreativ mit den Möglichkeiten umzugehen und neue Räume für die eigenen Anliegen und Bedürfnisse zu kreieren. Die Verbundenheit in der Trauer ist nicht unbedingt an die greifbare Präsenz im gleichen Raum gebunden. Wir können ja auch in anderen Situationen immer wieder staunend erleben, dass uns Menschen unendlich weit weg erscheinen, obwohl sie greifbar nahe sind und manchmal unendlich nah, obwohl sie sehr weit weg sind … vielleicht sogar nicht mehr in dieser Welt. Manchmal können Menschen, um deren Nähe wir mit aller Kraft gerungen haben, erst dann wirklich nahe sein, wenn wir bereit sind sie loszulassen.
Der nachfolgende meditative Impulsvortrag ist auf Einladung der Messe „Leben und Tod“ entstanden, die im Mai diesen Jahres online gegangen ist, um trotz der Unmöglichkeit einer räumlich verbundenen Messe die Gelegenheit zu geben, sich über alle räumliche Entfernung über ein gemeinsames Thema verbunden zu fühlen. Ich möchte mit diesem meditativen Impulsvortrag Mut machen immer wieder innezuhalten, um der Verbindung im Herzen nachzuspüren… auch und gerade in den Zeiten von sozialer Distanz durch das Corona-Virus.
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