Entwicklungs- und Heilungschancen in der Krise
Nach meiner Erfahrung erleben wir in der aktuellen Situation, noch intensiver als bei den gewohnten kleinen Krisen unseres Alltags, zwei Herausforderungen. Zum Einen fordert „natürlich“ die reale Situation eine klare Haltung und ein angemessenes Verhalten. Das ist richtig und wichtig, um nicht von den Ereignissen überrollt zu werden. Wir sind es gewohnt, sofort zu reagieren und aktiv zu werden. Doch die vorschnelle und anhaltende Aktivität drängt zumeist den zweiten, mindestens ebenso wichtigen Aspekt vollkommen in den Hintergrund. Die Frage danach, warum ich ausgerechnet auf diese Situation so stark reagiere.
Je mehr es mir gelingt, dem Ursprung meiner aufwallenden Gefühle Raum zu geben, umso stärker wird mir bewusst, dass die erste Welle der Reaktion von Ängsten und alten Verletzungen angetrieben wird, die in der Regel nur sehr bedingt mit der eigentlichen Situation und der darin liegenden Herausforderung zu tun hat.
Je feiner es mir gelingt, die Wunde oder das Trauma, das hinter meiner starken Resonanz auf eine ungeliebte Situation steht, zuzulassen und ihm einen eigenen liebevollen Raum zu geben, umso klarer und kraftvoller kann ich auf die eigentliche Situation reagieren. Ich kann wieder tief durchatmen und gehe wieder ganz anders „in die Welt“ und kann ganz anders wieder mit dem, was ist umgehen. Friedlich und liebevoll.
Mit diesem wundervollen Prozess könnte also etwas „befriedet“ werden, das ansonsten unfriedlich in die Welt getragen worden wäre. Wir hätten uns ja, von der ersten Gefühlswelle mächtig aufgeladen, vehement in das Geschehen um uns herum eingemischt und „natürlich“ einen Beitrag zu Unfrieden und Disharmonie in der Welt geleistet.
Wie oft haben wir um etwas gekämpft, um das wir uns schon immer betrogen fühlten? Wie oft haben wir andere für etwas betraft, nur weil wir uns nicht dem ursächlichen Verletzer stellen mochten? Wie oft haben wir versucht, die Welt und die Anderen in ihrem Leid zu retten, nur weil wir so unglaublich viel Angst vor dem haben, was uns bei dem Blick nach Innen entgegen schauen würde? Wie oft sind wir dabei ausgeblutet, nur weil wir nicht eingestehen konnten, dass wir selbst so unglaublich bedürftig sind?
Wie innen so außen
Und so tauchen immer wieder wunderschöne Bilder in mir auf, wie sich unsere Welt verändern würde, wenn es uns gelingt, auf die aktuellen Herausforderungen durch das Corona-Virus in der vorgenannten Weise zu reagieren.
Ich gebe zu, es braucht viel Übung und Mitmenschen, die bereit sind, aus dem gewohnten Reiz-Reaktionsmuster auszusteigen und neue Räume zur Verfügung zu stellen, in denen wir uns wirklich und wahrhaftig begegnen und über das austauschen, was uns wirklich bewegt. Friedlich und liebevoll.
Es ist „wie im richtigen Leben“. Wir erleben in jedem Moment Herausforderungen und wir können in jedem Moment neu entscheiden, wie wir damit umgehen. Worauf warten wir? Denn:
„Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“ Hölderlin
Innere Balance in den Zeiten von Corona
angeleitete Audio-Meditation von Lupus M. Richter
Diese Meditation dauert etwa 30 Minuten und kann alleine oder auch im Kreis von nahen Weggefährten gehört werden.
Die Einladung ist, sich dafür einen geschützten wohligen Raum zu gestalten … für die Begegnung mit dem wertvollsten Menschen Deines Lebens … Dir selbst.
Du kannst die Meditationen und Vorträge auf dieser Webseite frei genießen – so frei, wie die göttliche Quelle sprudelt – in dir und in mir. Wenn es Dir aber möglich ist und Deine wirtschaftliche Situation erlaubt, freue ich mich über eine Spende, die es mir ermöglicht, diesen Weg weiter zu gehen und meine Angebote als Freier Seelsorger auch für Menschen bereit zu halten, die kein Budget dafür haben. Herzlichen Dank!